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Ab März 2024 im Handel:

 

Maik T. Schurkus:

Die Eifelräuber

Verlag AKRES Publishing/ Istole

ISBN: 978-3-910347-42-7

192 Seiten, 16.- EUR

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Über das Buch:

 

Ein junger Mann sitzt im Kerker und wartet auf seine Hinrichtung: Es ist Reinhard, der sich mit seinem Bruder einer der Räuberbanden anschloss, die um 1800 die Eifel unsicher machten. Berüchtigte Kerle wie der „Fetzer“ und Carl Heckmann sind fortan ihre streitlustigen Gesellen. Seit sie sich von einem zwielichtigen Fremden zu einem Kirchenraub anstiften ließen, scheint der Teufel selbst bei ihren Raubzügen die Hand im Spiel zu haben. Als bei einem Überfall ein kleines Mädchen den Flammentod stirbt, fühlt Reinhard sich von ihrem Rachegeist verfolgt. Zu spät sieht er die Gefahr des Verrats – kann er mit seiner Lebensbeichte seinen Bruder und sich vor der Guillotine retten? Doch der Geist des Kindes wird die Flammen noch einmal auflodern lassen ...

 

Pressetext zum Roman "Die Eifelräuber"
Pressetext Eifelräuber.pdf
PDF-Dokument [375.9 KB]

Hintergründe zum Buch

Johannes Bückler, der "Schinderhannes" (Foto: Autor)

Warum gab es um 1800 einen "Räuberboom"?

 

Insbesondere im Westen und Südwesten des heutigen Deutschlands machten in diesen Jahren Räubergestalten von sich Reden: Johannes Bückler, der "Schinderhannes", Mathias Weber, "der Fetzer", Carl Heckmann und weitere. Die Biografien einiger Räuber zeigen, dass sie eine Zeit lang im Militär Dienst getan hatten. In der Folge der Französischen Revolution 1787 befanden sich viele europäische Länder miteinander im Krieg, Menschen wurden aus ihrem Umfeld heraus gerissen. Die gesellschaftliche Ordnung westlich des Rheins wurde erschüttert und brach in manchen Regionen ganz zusammen - Herrscher flohen, die französische Republik konnte sich nicht stabilisieren. Es entstanden rechtsfreie Räume und es gab einzelne, die diese aus Not oder durch die Verrohung, die der Krieg mit sich gebracht hatte, auszunutzen begannen.

 

Waren die Räuber Volkshelden?

 

Nein. Der Schinderhannes versuchte zwar, seine Raubzüge als Widerstand gegen die französische Besatzung im Hunsrück darzustellen, aber er gab selbst zu, dass er zum Räuber geworden war, weil ihm redliche Arbeit keine schnellen Erfolge brachte. "Den Reichen nehmen und den Armen geben" - das findet sich bei keinem Räuber dieser Zeit. Meist brachten sie ihre Beute in Spelunken und Bordellen durch. Zudem gingen sie bei ihren Raubzügen sehr grausam vor. Sie schreckten auch nicht davor zurück, Kinder zu quälen, damit die Eltern die Verstecke von Wertsachen verrieten.

Dennoch hat es immer eine Faszination, wenn einzelne sich außerhalb der Gesellschaft stellen. Moritaten über Räuber-Hauptleute wurden auf Märkten und in Gasthäusern gesungen. Friedrich Schillers Theaterstück "Die Räuber" war ebenso skandalös wie erfolgreich - bei den deftigen Dialogen soll manche Dame in Ohnmacht gesunken sein.

 

Der Fetzer erschlägt seine Frau (Foto: Autor)

 Warum verschwanden die Räuberbanden nach 1805?

 

Um 1800 beruhigte sich die politische Lage in Frankreich. Napoleon als Konsul und später als Kaiser machte die Bekämpfung der Räuberbanden zur "Chefsache". Die Banden hatten das Wirtschaftsleben ganzer Regionen lahm gelegt, denn Kaufleute mieden die Routen und Orte, an denen sie mit Überfallen rechnen mussten. Mit dem Code Civil stand nun auch ein einheitliches Gesetz zur Verfügung, dass Napoleon überall in seinem Einflussbereich durchsetzte. Entlang des Rheins war es Anton Keil, der sich als oberster Ankläger mit den Räuberbanden befasste. Dabei bediente er sich erstaunlich moderner Methoden. Die Räuber wussten es zu nutzen, dass eine Grenze nie weit war, über die sie fliehen konnten. Keil organisierte grenzüberschreitende Fahndungen, schleuste "V-Leute" in die Banden ein und ging bei seinen Verhören mit viel Fingerspitzengefühl vor. Der Schinderhannes, Heckmann und der Fetzer wurden gefasst und auf der Guillotine hingerichtet.

 

 

 

Weitere Informationen und eine Lektüre-Liste finden sich in dem LVR- Beitrag von Astrid Küntzel.

 

Ein Feature zum Thema "Räuber - Mythos und Wirklichkeit" zum Nachhören beim SWR Radio.

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© M.T. Schurkus